1. November in der „Kinderkirche für Alle“


eine kleine Zeitreise zu Luther…

… begrüßt werden wir heute von Pfarrer Jansen alias Luther höchstpersönlich. Der murmelt so seltsame Worte vor sich hin, wieder und wieder, und grübelt intensiv, wie er das nur verständlicher ausdrücken kann. Aber dann wird er plötzlich abgelenkt, auf dem Marktplatz tut sich was! Da kommt doch Tetzel daher, in seinem wehenden Mantel und dem Federhut und verkündet lauthals allen herbeieilenden Leuten von dem großen Übel, was da auf sie zukommen wird, wenn sie keine Investition in einen seiner Ablassbriefe tätigen. Luther ist entsetzt, die Leute kaufen doch tatsächlich! Dabei ist Gott doch ganz anders! Aber diese Leute, die meinen „sicher ist sicher“ und zücken ihre Geldbeutel… Dahingegen ist ein Kind recht pfiffig, kauft sich einen Ablassbrief für Sünden der Zukunft und läuft mit Tetzel‘s Schatztruhe davon…

Luther kann nicht mehr an sich halten und schreibt schon einmal zwei Thesen auf und nagelt diese – akustisch sehr eindrucksvoll im Kirchenraum – an die uralte Tür, die hinter dem Altar aufgebaut ist. „Die restlichen folgen noch!“, sagt er. Und dann ist die Gemeinde gefragt. „Das stört mich“ wird an die Tür genagelt (so oft wurde der Hammer definitiv noch nie zuvor desinfiziert…) und „Das wünsche ich mir“ wird auf der anderen Seite des Altars an einen Apfelbaum gehängt (der glücklicherweise zuvor in den Kirchen-Fahrstuhl gepasst hatte). Viel lesen wir, dass Corona stört. Den Zettel mit den Auswirkungen auf Selbstständige bekommen wir im Anschluss an den Gottesdienst kaum wieder abgehangen, so fest sitzt der Nagel… Und Wünsche? So vielfältig wie unsere Gemeinde. Miteinander, Umarmungen, Achtsamkeit, mehr Rücksicht auf die Natur, Respekt vor anderen Meinungen werden genannt und viele bunte Bilder von den Kleineren in unserer Mitte.

Für diese und auch alle anderen, gab es im Anschluss an den Gottesdienst noch eine kleine Überraschung: Drucken mit Milchtüten. Eine kleine Erinnerung an einen schönen Gottesdienst. Danke an alle, die mit uns gefeiert haben, und ein „hoffentlich bis bald“ an alle, die sich aufgrund der aktuellen Entwicklung dazu entschieden haben, lieber nicht zu kommen. Die Mittelalter-Gewandungen wandern nun erst einmal wieder in den Schrank und uns fällt bestimmt auch noch was ein, wo die Tür verstaut werden könnte.

von Maria