Gottesdienst zum Sonntag Rogate

Der Gottesdienst wird gehalten von Pfrin. Petra Fuhrhans und Pfr. Till Jansen, Gesang: Petra Eckhard, Orgel: Oliver Vogeltanz

Sie können den Gottesdienst unten lesen oder hier anhören:

Eingangsliturgie
Predigt
Ausgangsliturgie

Liebe Gemeinde, 

endlich können wir wieder gemeinsam Gottesdienst feiern! Uns Pfarrern und Pfarrerinnen geht es so und von vielen, die heute zum Gottesdienst kommen, weiß ich, dass sie das gemeinsame Feiern von Gottesdiensten sehr vermisst haben. Es können noch immer nicht alle Menschen mitfeiern, weil es bei aller Vorsicht natürlich auch noch ein gewisses Risiko ist. Daher ist der Gottesdienst hier zu lesen und im Internet nach unserer Gottesdienstaufzeichnung auch zu hören.  In Gedanken sind Sie alle, die Sie nicht kommen können, bei uns und Teil unserer Gemeinschaft in Christus. 

Wir feiern in einem ungewöhnlichen Rahmen Gottesdienst: Wir können nicht gemeinsam singen, wir halten Abstand und auch die Liturgie ist anders: Auch hier singen wir nicht, sondern sprechen gemeinsam. 

Auch die Texte, die wir im Gottesdienst bedenken, lesen sich in unserer Zeit etwas anders als sonst. Heute feiern wir Sonntag Rogate: Es geht um das Beten, heute besonders um das Vater unser. 

Bevor Jesus dieses Gebet seinen Jüngern schenkt, das wir in jedem Gottesdienst gemeinsam beten, spricht er über das Gebet. Und seine Wort klingen für diesen ersten Gottesdienst in der Coronazeit fast befremdlich. 

Er sagt: 

Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, um sich vor den Leuten zu zeigen. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. 6 Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten. 

Liebe Gemeinde, 

ich glaube, sie wissen selbst, dass wir keine Heuchler sind, obwohl wir uns gern in der Kirche versammeln. Wir kommen nicht in die Kirche, um von den anderen gesehen und für unsere Frömmigkeit bewundert zu werden. Das mag es auch noch geben, ist aber in der heutigen Zeit und Gesellschaft und besonders im Rahmen unserer Gemeinde nicht das Thema der Stunde. Und wir haben gesehen und erlebt, dass das Beten im Kämmerlein hilfreich ist und heilvoll, aber wenn es nur das geben kann, weil das andere untersagt ist, dann spürt man auch, was fehlt: Dieser besondere Ort, ein Ort des gemeinsamen Betens und Hörens, ein Ort, der für das Gespräch mit Gott vorgesehen ist, ein Ort der Einkehr, ausserhalb des Alltags, ein Ort des zur Seite tretens oder einen Schritt zurück und ein Ort des Auftankens. 

Ein Psalmgebet besingt diesen besonderen Ort: 

Psalm 27

Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? 

Der HERR ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen? 

4 Eines bitte ich vom HERRN, das hätte ich gerne: dass ich im Hause des HERRN bleiben könne mein Leben lang, zu schauen die schönen Gottesdienste des HERRN und seinen Tempel zu betrachten. 5 Denn er deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, / er birgt mich im Schutz seines Zeltes und erhöht mich auf einen Felsen.  7 HERR, höre meine Stimme, wenn ich rufe; sei mir gnädig und antworte mir! 8 Mein Herz hält dir vor dein Wort: / »Ihr sollt 

mein Antlitz suchen.« Darum suche ich auch, HERR, dein Antlitz. 

Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen. 

Noch einmal Jesu Worte über das Gebet: 

7 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. 8 Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet.

Wir leben in einer Zeit, in der viele Worte gemacht werden. 

Wer das Radio anschaltet, wird über das Virus und alles was damit zusammenhängt informiert, ebenso in der Zeitung und im Internet. Unübersichtlich ist die Lage und so im Fluss, dass man nichts mehr weit im voraus plant. So viele Worte müssen gewechselt werden, so viele Worte fehlen über die anderen Themen, die es auch noch gibt. Ich verliere oft die Übersicht und verliere mich im Wirrwarr von Informationen, Eindrücken und Prognosen. Manch einer sagt, wir sollten als Kirche Schweigen angesichts der Pandemie, andere meinen: wir sollten unbedingt mitreden. 

Vielleicht hat beides seinen Platz: Denn ja: Gott weiß, was wir bedürfen, aber wir brauchen Zeit, unsere Bedürfnisse selbst zu erkennen. Wir müssen darum ringen, es in der Stille bedenken, im Gespräch diskutieren und im Gebet aussprechen. 

Darum beten wir, mit Worten und in der Stille: 

Guter Gott, der du uns vertraut bist und nah, und verborgener Gott, mit dem wir ringen und der uns suchen lässt, zu dir beten wir mit all unseren Gedanken und Gefühlen dieser Zeit. 

Als Gemeinde beklagen wir, dass wir uns nicht nah sein können: Familiengottesdienste, Osterfrühstück, Gruppen und Kreise, Chöre, Seniorentreffen, Konfirmandenzeit: All das fehlt uns. 

Wir können einander nicht so begleiten, wie wir es bräuchten: ein Händedruck, eine Umarmung, ein Wort in Nähe, eine gemeinsame Tasse Kaffee nach dem Gottesdienst, all das fehlt uns. 

Hände aufgelegt zum Segen, Taufen, Gehalten werden in der Trauer und am Grab: All das fehlt uns. 

In der Stille bringen wir vor dich, in Gefühlen und Gedanken, was wir brauchen:  – Stille – 

Wir rufen:  Kyrie Eleison Herr, erbarme dich.

Trotz allem, was wir vermissen, wollen wir dir danken: 

Denn du Gott, lässt uns auch Nähe erleben, wo wir es vielleicht nicht erwartet haben. Wir danken für die Hilfe, die Menschen einander im Alltag geben, 

für nette Briefe und gute Worte am Telefon und über den Zaun, für das große Engagement so vieler Menschen in unserer Gemeinde und unserer Stadt, für jedes Gebet, das du erhörst hast. 

Wir rufen:  Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden bei den Menschen aus Gottes Gnade, Amen. 

Schriftlesung 1.Tim. 2, 1-7 So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, 2 für die Könige und für alle Obrigkeit, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit. 3 Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, 4 welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. 5 Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, 6 der sich selbst gegeben hat als Lösegeld für alle, als sein Zeugnis zur rechten Zeit. 7 Dazu bin ich eingesetzt als Prediger und Apostel – ich sage die Wahrheit und lüge nicht –, als Lehrer der Heiden im Glauben und in der Wahrheit.

Predigtgedanken zum Vaterunser

Herr, dein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unseren Wegen. Amen

Vater unser im Himmel.

„Vater“ – eine ungewöhnliche Anrede für Gott, ein ungewöhnlicher, ein sehr persönlicher Anfang für ein Gebet.

Jahwe, Gott, Herr, … das sind die üblichen Anreden; und auch das ist schon etwas Besonderes. Das Volk Israel hat eine sehr persönliche Beziehung zu seinem Gott. Gott ist sein Gegenüber. Einen Namen hat er auch. 

Eng ist die Bindung Israels zu seinem Gott, einem Gott, der erwählt (Abraham), einem Gott mit dem man ringt (Jakob am Jabbok) und immer wieder redet, manchmal sogar verhandelt (Lot in Sodom). 

Noch enger aber ist die Bindung Jesu zu seinem Vater „Abba, lieber Vater“ betet er. 

Wir dürfen ihn auch so nennen, dürfen uns vertrauensvoll wie Kinder an ihn wenden. „Abba, lieber Vater“. Jesus bezieht uns ein in seine Bindung zu seinem Vater. Wir sollen beten wie er, wie Kinder Gottes, denn das sind wir: Kinder Gottes.

Was aber ist, wenn man keinen guten Vater hatte? Das Bild des Vaters ist schön. Es kann uns Gott näherbringen, Es birgt aber auch Schwierigkeiten, denn nicht jeder verbindet mit dem Begriff Vater nur Positives.

„Vater unser im Himmel.“ Das „im Himmel“ bringt es wieder in Ordnung.

Vater im Himmel ist mehr als Vater, ist mehr als Nähe, ist ein Vater, wie er sein soll. In perfekter Vater sozusagen, einer, der größer ist als alle unsere irdischen Väter, die ja bei aller Verehrung immer menschlich bleiben. 

Geheiligt werde dein Name.

Nähe und Distanz. Mein Vater ist mir nah. Das „im Himmel“ rückt ihn ein Stück weg. Größer ist er als alle Väter. 

Heilig ist sein Name. Zuviel Nähe tut nicht gut. Er ist doch immer noch Gott! Und damit einer, der wirklich etwas bewegen kann. Allmächtig ist er. Bei aller Nähe, bleibt er unfassbar. 

Ihm gebührt Respekt, ihm gebührt Ehre, ihm gebührt Anerkennung. Sein Name soll geheiligt werden. Mit Ehrfurcht soll er genannt werden. Weit oben ist er, fern von uns, uns übergeordnet und doch nahe und für uns da. Er ist ein Vater, dessen Name heilig ist. Was auf den ersten Blick paradox klingt, beschreib doch perfekt unser Verhältnis zu Gott.

Jesus macht es möglich, dass der Heilige Israels zu unserem Vater wird, dass wir ihn, der unendlich wichtig und gewichtig ist, auf unserer Seite haben. Er ist der „liebe Vater“ und zugleich so heilig, dass alle vor seinem Namen erschrecken sollen. Wir wissen, zu ihm dürfen wir kommen, an ihn dürfen wir uns wenden. Wir haben einen großen Verbündeten, auf den wir vertrauen dürfen, an unserer Seite. Der Heilige Gott ist unser Vater. Ach, wenn das doch alle erkennen würden.

Dein Reich komme.

Es ist noch nicht alles, wie es sein soll. Es steht noch etwas aus. 

Gottes Reich auf dieser Erde, das wünschen wir uns; gerade dann, wenn es schwierig wird in unserer Welt, gerade da, wo es Streit und Kriege gibt, gerade jetzt, wo es wegen Corona drunter und drüber geht und man nicht mehr so richtig weiß, was jetzt richtig oder falsch ist. 

Im Reich der Menschen werden Fehler gemacht, in Gottes Reich ist das anders. Deshalb bitten wir, dass Gottes Reich kommen möge. Schön stellen wir es uns vor: Ein Reich der Güte und Gerechtigkeit. Niemand muss hungern, niemand muss leiden, niemand muss frieren und niemand wird sterben. Allen wird es gutgehen. Das Reich Gottes, ist etwas, nach dem zu streben sich lohnt. Noch ist es nicht da. Gottes Reich steht noch aus. Deshalb bitten wir: „Dein Reich komme!“ 

Nicht wir machen Gottes Reich; so sehr wir auch versuchen, die Welt zu verbessern – und das ist gut so, dass wir es versuchen und unseren Anteil leisten an der Verbesserung der Welt. -, sondern Gott lässt sein Reich kommen. Wir können aber darum bitten.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Es ist die schwerste Bitte. Einwilligen in Gottes Willen, das erfordert viel von uns. Jeder hat seinen eigenen Kopf, seinen eigenen Willen. Wir wissen durchaus, was wir wollen. Darum geht es im Vaterunserer aber gerade nicht. Gottes Wille soll geschehen. Das fällt schwer. Wenn wir kurz überlegen, fällt uns sicher vieles ein, was wir wollen und was durchaus für diese Welt gut und richtig wären. „Frieden auf Erden“, „ab Montag wieder Schule“, Freunde für das einsame Nachbarskind“, Heilung für die kranken Eltern“. 

Es gibt vieles, für das zu beten Sinn macht, aber es funktioniert nicht immer.

Dein Wille geschehe! Das ist mitunter zum Verzweifeln: Warum tut Gott nicht, was wir wollen? Wir dürfen all diese Bitten äußern, aber letztlich müssen wir uns fügen und darauf vertrauen, dass Gottes Wille gut ist, auch, wenn wir es nicht oder noch nicht verstehen: Gut für den Himmel und gut für die Erde. Gott wird es wohlmachen! Er weiß, was er tut. Auch Jesus musste sich in Gottes Willen fügen im Garten Gethsemane. „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe.“

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Wir bitten um das, was wir zum Leben brauchen: Brot, das für den Tag reicht; nicht mehr und nicht weniger. Sattwerden reicht. Wir sind es gewohnt, mehr zu haben. Brot für viele Tage, Kuchen, wann immer uns danach ist, Käse, Wurst, Obst, … alles im Überfluss. Das Gebet würde lang, wenn wir alles aufzählten, was wir zu brauchen meinen.

Das tägliche Brot steht für Essen zum Sattwerden, für Kleidung, andere Dinge, die wir nötig haben, aber auch für Liebe und Zuwendung.

Wir wissen oft gar nicht mehr wie das ist, wenn wir nicht genug haben. – Gott sei Dank! – In den letzten Wochen haben wir eine Ahnung davon bekommen, dass nicht alles immer verfügbar ist. Gehungert hat dennoch keiner; vielleicht ein bisschen improvisiert (auch beim Gottesdienst, der sehr gefehlt hat).

Wir bitten dennoch um das tägliche Brot, weil uns bewusst ist, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, von allem genug zu haben und, weil wir an die denken, die das nicht haben, an die, die wirklich hungern und davon gibt es auf dieser Welt noch viel zu Viele.

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und vergib uns unsere Schuld! Scheitern ist vorprogrammiert. Wir Menschen machen Fehler. „Prüfet alles, das Gute behaltet“, sagt Paulus. Er setzt voraus, dass wir wissen können, was richtig oder falsch ist. Damit ist aber noch lange nicht klar, dass wir auch das richtige tun.

Wie um das tägliche Brot, so bitten wir um Vergebung, weil wir sie nötig haben, immer wieder, jeden Tag. Wir sind nicht perfekt, höchstens guten Willens. 

Immer wieder brauchen wir in unserem Scheitern die Vergebung des Nächsten, immer wieder brauchen wir auch die Vergebung Gottes. Gott vergibt, wenn wir ihn darum bitten. 

Allerdings ist an diese Vergebung eine Bedingung geknüpft. Wir müssen auch vergeben. Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Keiner kann Vergebung für sich beanspruchen und sie dem anderen verweigern. Jesus macht das in der Geschichte von Schalksknecht deutlich. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben.

Vergebung verändert. Wer Vergebung erfährt und merkt, wie befreiend sie ist, den wird sie verändern und er wird sie anderen zuteilwerden lassen.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Führt Gott in Versuchung? 

„Nein“, hat der Papst vor einiger Zeit ganz deutlich gesagt und den Text des Vaterunsers leicht abgewandelt. Die Geschichte von Abraham erzählt etwas Anderes. Auf diesem Hintergrund ist es durchaus berechtigt, diese Bitte zu formulieren, auch, wenn es nicht in das Gottesbild mancher Menschen passt. 

Möge Gott uns bewahren vor schwierigen Situationen und Entscheidungen, dafür können und sollen wir beten. Gerade, weil wir wissen, dass wir mit der Freiheit zur Entscheidung, die uns Gott geschenkt hat, immer wieder in Konfliktsituationen kommen werden.

Und manchmal ist es einfach gut, Farbe zu bekennen. Man soll Gott mehr gehorchen als den Menschen; und da ist die Versuchung schon groß …

Erlöse uns von dem Bösen! Wir schaffen das nicht alleine. Wir brauchen Gottes Hilfe. Wir brauchen Erlösung! Das Böse ist da, mitten in unserer Welt. Wir bezwingen es nicht, aber Jesus hat es ein für alle Male überwunden. Durch ihn erlöst Gott uns von allem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. 

Das Gebet endet mit einem starken Bekenntnis. Alles liegt in Gottes Hand: das Reich, die Kraft, die Herrlichkeit und die Ewigkeit. Wir bekennen einen überaus mächtigen Gott, unseren Vater im Himmel. An ihn dürfen wir uns wenden, ihm dürfen wir vertrauen. Alles hält er in seiner Hand. Auch uns. Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle unsere Vernunft,  bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen

Fürbitten:

In dir sein, Gott, das ist alles. Das ist das Ganze, das Vollkommene, das Heilende.

Die leiblichen Augen schließen, die Augen des Herzens öffnen und eintauchen in deine Gegenwart, das ist Beten.

Ich hole mich aus aller Zerstreutheit zusammen und vertraue mich dir an. Ich lege mich in dich hinein wie in eine große Hand.

Ich brauche nicht viel zu reden, damit du mich hörst. Ich brauche nicht lange aufzuzählen, was mir fehlt. Ich brauche dich nicht andauernd zu erinnern oder dir zu sagen, was in dieser Welt geschieht und wozu wir deine Hilfe brauchen.

Ich will nicht den Menschen entfliehen oder ihnen ausweichen. Den Lärm und die Unsicherheit unserer Zeit will ich nicht hassen. Ich möchte sie in mein Gebet aufnehmen und mich zu dir wenden.

Stellvertretend möchte ich beten für die Eiligen, die Zerstreuten, die Lärmenden,

für die Ängstlichen, die Weinenden, die Ausgebrannten, für die Ratlosen  und für die, die für alles eine Erklärung haben. Stellvertretend bitte für alle, die nicht beten können Und für die Einsamen, die nicht einmal dich haben.

Sei bei denen, die dich brauchen, gib Hilfe denen, die sich selbst nicht helfen können, stärke die, die keine Kraft mehr haben, tröste, die alleine sind, gib Klugheit alle, die jetzt wieder selbst Verantwortung  für sich und andere übernehmen müssen, stärke uns in unserem Tun und Lassen. 

In dir sein, Gott, das ist alles, was ich mir erbitte. Damit habe ich alles erbeten, was ich brauche für Zeit und Ewigkeit.

Stilles Gebet

Vater unser im Himmel Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen, denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr hebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.