Gottesdienst vom 28. März 2021 (Palmsonntag) zum Anhören und Nachlesen

Hier können Sie den Gottesdienst aus der Markuskirche mit Pfrin. Petra Fuhrhans und Kantor Juergen Bonn anhören:

Eingangsliturgie
Predigt
Ausgangsliturgie

Ihnen allen einen gesegneten Sonntag!

„Was bisher geschah!“ Predigt zum Palmsonntag
28. April 2021 10:00 Uhr Markuskirche

Liebe Gemeinde, 

Jesus zieht in Jerusalem ein. Wir haben es eben in der Lesung gehört. 

Jesus zieht in Jerusalem ein. Es ist ein entscheidender Tag. Er wird Jesu Leben verändern. Er wird das Leben der Menschen damals verändern. Er wird unser aller Leben verändern.

Aber was macht diesen Tag so besonders? Wie kam es dazu? 

In Serien wir eine neue Folge in der Regel eingeleitet mit einem Rückblick. „Was bisher geschah!“ 

Ich möchte Sie jetzt auch einladen mit mir zurückzuschauen auf das, was im Leben Jesu bisher geschah: Sehen Sie mit mir zurück auf Jesu Leben!

1. Jesu Geburt

In einem Stall wird ein Kind geboren. Damit hat alles angefangen. Das heißt eigentlich hat alles schon viel früher angefangen; mit der Ankündigung eines Kindes an seine junge Mutter, mit einem Traum, den der werdende Vater hat, und mit dem Aufbruch der beiden zur Volkszählung.

Im Stall, ein anderes Zimmer ist nicht mehr frei, aber geschieht das Eigentliche. Jesus wird, fernab von zuhause in großer Armut geboren. Es scheint als interessiere sich niemand für das Kind, aber das ist nicht wahr. 

Engel verkünden seine Geburt. Hirten kommen, es anzubeten und Weise aus dem Morgenland bringen ihm Geschenke. Es ist ein ganz besonderes Kind mit einer blutjungen Mutter und einem Vater, der nicht sein Vater ist und der sich eigentlich aus dem Staub machen wollte.

2. Die Flucht nach Ägypten

Es ist ein gefährdetes Kind. Sein Vater träumt oft. Diese Träume helfen, das Kind zu bewahren. Mitten in der Nacht müssen seine Eltern fliehen. Hals über Kopf packen sie ihre Sachen. Hastig brechen sie auf. Wie gut, dass sie den Esel haben. Sie fliehen nach Ägypten, sie fliehen vor Herodes, der dem Kind nach dem Leben trachtet. Es ist kein unbedeutendes Kind. Dem König macht es Angst, so sehr, dass er seine Häscher ausschickt, das Kind zu töten.

3. Die Rückkehr nach Nazareth

Erst Monate später kehren sie zurück. Josef, Maria und das Kind. Wieder hat ein Engel im Traum den Vater beschieden. „Herodes ist tot. Du kannst zurückkehren.“ Endlich dürfen sie wieder nach Hause. Sie freuen sich. Was mag wohl zuhause passiert sein in der Zwischenzeit? Sie sind gespannt.

Sie freuen sich auf ein normales Leben. Und das wird es auch, ein normales Leben. Der Vater arbeitet, die Mutter kümmert sich um ihr Kind, Jesu Geschwister werden geboren. Verwandte, Freunde und Nachbaren kommen zu Besuch. Der kleine Jesus erlebt so manches und gewinnt Freunde. Er lernt lesen und schreiben und wahrscheinlich heckt er auch den einen oder anderen Streich aus. Er ist ein normaler Junge in einer kleinen israelitischen Stadt.

4. Der 12-jährige Jesus im Tempel

Fast! So ganz normal ist dieses Kind aber nicht. Das zeigt sich als er 12 Jahre alt ist. Da darf er mit zum Tempel. Schließlich ist er fast erwachsen. Die Eltern nehmen ihn, nun schon das zweite Mal, mit nach Jerusalem. An das erste Mal kann er sich allerdings nicht erinnern. Bei seiner Beschneidung war er noch ein Baby und hat gar nichts mitbekommen. Auch Hanna und Simon, die ihn begrüßt haben, hat er nicht wahrgenommen.

Aber dieses Mal freut er sich riesig. Jerusalem ist eine beeindruckende Stadt. Es ist alles neu für ihn: die Straßen und Gassen, die Häuser und Geschäfte, der Palast des Herodes du die anderen großen Bauwerke. Am meisten beeindruckt ihn der Tempel, der so ganz anders ist als die Synagoge zuhause und der ihn so fasziniert, dass er am Ende der Reise, vergisst nach Hause zu gehen. Er bleibt einfach dort.

Seine Eltern ziehen mit der Gruppe, mit der sie gekommen sind, los. Sie vermuten ihren Sohn bei den anderen Jugendlichen, aber dort ist er nicht. Nach einiger Zeit erst kehren sie um. Sie finden Jesus nach langem Suchen im Tempel ins Gespräch mit den Pharisäern und Schriftgelehrten vertieft. Die Männer sind schwer beeindruckt von diesem Knaben, der so viel weiß und der so viele Fragen stellt. Den Eltern ist das alles sichtlich unangenehm. Sie sind verärgert und fangen an zu schimpfen. 

Jesus gibt ihnen eine seltsame Antwort. „Warum habt ihr mich gesucht? Wisst ihr nicht, dass ich sein muss in dem, was meines Vaters ist?“

Jetzt aber schnell nach Hause mit dem Jungen, ehe es Ärger gibt. Den Eltern hat es die Sprache verschlagen. Sie denken noch lange an dieses seltsame Ereignis zurück.

5. Jesus wird Zimmermann

Aber bald holt der Alltag sie wieder ein. Jesus beginnt seine Ausbildung. er wird Zimmermann. Josef selbst bildet ihn aus. Er ist sehr geschickt, aber er ist nie bei der Sache, denn es gibt viel zu viele andere Dinge, die ihn interessieren. Er liest viel, ist oft in der Synagoge, ist freundlich zu jedermann. Seine Eltern sind stolz auf ihn. Nur an Mädchen hat er so gar kein Interesse. 

Als Josef stirbt, übernimmt er die Werkstatt. Aber dieses Leben füllt ihn nicht aus. Oft schaut er sehnsuchtsvoll in die Ferne.

6. Jesus verlässt seine Heimat, um Wanderprediger zu werden

Jahre später, er ist inzwischen 30 Jahre alt, verlässt er seine Heimat, um als Wanderprediger durch die Gegend zu ziehen. Die Mutter ist nicht gerade begeistert. Was sollen denn die Leute denken? Ihm ist das egal. Sollen doch die Geschwister die Werkstatt übernehmen. Er hat Großes vor, aber das kann er ihnen nicht klarmachen. Einmal versuchen sie, ihn zurückzuholen. Das nimmt er ihnen übel. Es gibt Streit. Sie versuchen es nie wieder. 

Von Nazareth aus zieht er in die Wüste. Dort verbringt er 40 Tage. Es ist eine Art Zurüstung für seine Aufgabe. Dann fängt er an zu predigen. Er erzählt den Menschen von Gott und dem nahe herbeikommenden Himmelreich. Nicht alle können mit seiner Botschaft etwas anfangen.

Der Teufel versucht ihn abzuwerben, aber es gelingt ihm nicht.

7. Jesus wird getauft

Am Jordan macht er Station. Dort gibt es einen anderen Prediger. Johannes, der Bußprediger, von dem die Menschen sagen, er sei der letzte große Prophet. 

Sie kennen sich von früher. Zu dem geht er, um sich taufen zu lassen. Aber Johannes will nicht. Er ziert sich. „Du solltest mich taufen und nicht ich dich!“

Jesus überzeugt ihn, es doch zu tun. Da geschieht etwas sehr Seltsames. Eine laute Stimme ertönt. „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!“ Die Menschen fahren zusammen und es wird ihnen bewusst, dass Jesus etwas ganz Besonderes ist. Tagelang spricht man am Jordan von nichts anderem.

8. Jesus und seine Freunde machen sich auf den Weg

Er beeindruckt die Menschen. Sie hören ihm gerne zu. Die ersten Jünger schließen sich ihm an. Es sind einfache Fischer. Ein Wunder hat sie auf ihn aufmerksam gemacht. Eines morgens haben sie ihn getroffen. Er hat sie gebeten, ihn auf den See hinausfahren. Das hat er gerne gemacht, um in Ruhe nachzudenken. Sie aber sind müde gewesen und schlecht gelaunt. Aber sie haben sich am Ende doch überreden lassen.

Da bittet er sie, die Netze noch einmal rauszuwerfen; was eigentlich Blödsinn ist, denn die Nacht, in der man normalerweise Fische fängt, ist schon vorüber. Sie tun es trotzdem und fangen unzählige Fische. Einige der Fischer schließen sich Jesus daraufhin an, andere kommen später dazu.

Gemeinsam ziehen sie durch Galiläa. Sie lernen viel von ihm und sie genießen ihr Leben mit ihm. Sie verstehen nicht immer, was er sagt, aber sie können ihn gut leiden. Zwölf Männer sind es dazu endliche Frauen. Aber darüber machen sie nicht so viel Aufhebens, denn das ist für die Zeit eher ungewöhnlich. 

Eine bunte Truppe sind sie. Freunde fürs Leben und darüber hinaus. 

Sie finden es großartig, an seiner Seite zu sein, denn Jesus redet nicht nur, er tut auch etwas für andere.

9. Jesus heilt und vollbringt Wunder

Er macht die Menschen fröhlich, nimmt sie für sich ein, hilft ihnen bei Problemen, und er heilt. Blinde können wieder sehen, Lahme lernen laufen, Kranke werden gesund, Aussätzige werden heil und Tote erwachen zum Leben. Wer möchte nicht mit einem solchen Wundertäter befreundet sein?

Wo er auch hingeht, bringt er den Menschen Freude, Zuversicht und Hoffnung.

Kranke werden zu ihm getragen, Menschen in Not warten am Wegrand auf ihn, Kinder bringt man ihm, damit er sie segnet. Sein Weg gleicht einem Triumphzug.

Mit Freunde nehmen seine Jünger wahr, dass er auch Wunder vollbringt. Sie sehen sie nicht nur, sie erleben sie, sind mitten drin. Z.B. in der Sturmstillung oder bei der Speisung der 5000 mit fünf Broten und zwei Fischen. 

Hautnah erleben sie das alles. Sie finden, es könnte immer so weitergehen bis zu dem Tag, an dem Gottes Reich, für das er steht und von dem er berichtet, endgültig kommt.

10. Jesus feiert

Im Laufe der Zeit ahnen die Jünger wie es sein wird, das Reich Gottes. In den Festen, die Jesus feiert, macht er es ihnen anschaulich. Jesus feiert sie mit den Ausgestoßenen, mit denen, die keine Freunde haben, mit den Traurigen, die plötzlich wieder lachen können, mit den Sündern, die von ihm lernen, dass Gott sie trotz allem liebhat. Es sind wunderbare, ausgelassene Feste. 

Seine Feinde nennen ihn deswegen einen „Fresser und Weinsäufer“. Aber das stört ihn nicht. Überhaupt kümmert er sich wenig um die Menschen, die ihn nicht mögen. Er merkt wohl, dass sie ihm hin und wieder Fallen stellen und er versteht es meisterhaft, sie zu umschiffen, aber wie gefährlich sie wirklich sind, das sieht er nicht. Oder will er es nur nicht sehen, dass sich da etwas zusammenbraut.

11. Jesus macht sich Feinde

Sieht er es wirklich nicht? Das ist schwer vorstellbar, weil er sie doch sonst immer durchschaut. – Aber wie dem auch sei. Jesus macht sich Feinde. Die Pharisäer und Schriftgelehrten mögen ihn nicht, weil er um sie einen Bogen macht, weil er ihnen einen Spiegel vorhält, weil er ihnen widerspricht. 

Sie beschließen, ihn zu töten. Damit wieder Ruhe herrscht in ihrem Land, damit sie wieder uneingeschränkt herrschen und lehren können im Tempel von Jerusalem, damit er ihnen nicht mehr gefährlich wird. 

Seit er in Bethanien seinen Freund Lazarus auferweckt hat, jubeln ihm die Menschen zu und wollen ihn zum König machen. 

Nun stellt er eine große Gefahr für die religiösen Machthaben dar. 

Jesu muss weg. Das ist für sie klar. Sein Feierlicher Einzug in Jerusalem ist der Stein, der das Fass zum Überlaufen bringt.

12. Jesus zieht in Jerusalem ein

Tja, und so verändert der feierliche Einzug in Jerusalem alles. Das Volk jubelt ihm zu, für die Machthaber wird er damit zu einer großen Bedrohung. Leider verstehen sie gar nichts von Gottes Plänen und merken nicht wie Gott sie für seinen großen Versöhnungsplan benutzt.

Wenn Sie, liebe Gemeinde wissen möchten, wie es weitergeht, dann kommen Sie in den nächsten Tagen zu unseren Gottesdiensten oder schauen Sie auf unsere Homepage.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle unsere Vernunft, 
bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen. 


Hier gibt es die gesamte Liturgie zum Nachlesen.